Mitten in der Woche

Mittwochabend, Viertel vor elf. Bayern hat 5:1 gegen Arsenal gewonnen. Ich hab’s mir angeschaut, hat Spaß gemacht, egal hinter welcher Manschaft man steht. Sie können es. Man darf sich auch nicht darüber beschweren, dass die Fußballprofis so unglaublich viel Geld verdienen. Darf man natürlich schon, bringt aber nichts. Die Zuschauer zahlen einen Großteil der Gehälter. Sie wollen schönen Fußball sehen, und manchmal bekommen sie ihn auch geboten. So wie heute Abend. Ob ich die Gehälter ungerecht finde? Wen interessiert das? Man kann ja eine Menge machen mit dem vielen Geld. Zum Beispiel Porsche fahren … Oder verreisen, wenn man denn Zeit hat. Na ja, hört man mit Mitte dreißig auf, hat man die Zeit. Ich mag mir jedenfalls schöne Spiele ansehen. Bestimmt fangen viele Sporter „sinnvolle“ Dinge mit ihren Millionen an. Sie hängen es nur nicht an die große Glocke. Aber wirklich, es soll Menschen geben, die können den Hals nicht vollkriegen. Die bunkern ihr ganzes Geld und wollen mehr und noch mehr. Wofür? Es gibt Dinge, die kann ich nicht verstehen. Muss ich auch nicht. Ich bin mir zurzeit nicht mehr sicher, ob ich Millionen verdienen werde. Ja, ich habe Zweifel. Und das im „Fast“-Frühling, wo ich normalerweise sehr euphorisch bin und meine Gedanken kaum aufzuhalten sind. Man könnte jetzt sagen, das spricht für mich. Für meine Gesundheit. Für meinen gesunden Menschenverstand. Für die Normalität. Ob ich sie mag, die Normalität? Manchmal. Lieben tue ich das Verrückte. Die Verrückten. Die netten Verrückten. Nicht die Aggressiven. Ich gehe jetzt stark auf fünfzig zu. Ab diesem Alter wollte ich meine Familie ernähren können. Kann ich mit diesem Blog schon mal nicht. Von 644 Lesern sind 61 (heute) geblieben. Es ging rasend schnell bergab. In wenigen Tagen. Und warum? Weil mein Geschreibe nur die wenigsten interessiert. Ich kann es trotzdem nicht glauben? Was? Dass ich nicht eines Tages meine Familie von der Schreiberei ernähren kann. Der Glaube ist in mir. Man darf hadern. Wer will es einem verbieten? Ich brauche nur das richtige Ding. Den Zeitgeist treffend. Scheiße darf ich selbstverständlich auch nicht schreiben. Es muss was Magisches sein. Der „Weltbestseller“ ist so was von magisch. Magischer geht nicht. Aber es sind Gedichte, und dann auch noch Reime. Wer will die heutzutage noch lesen? Ich hab sie gar nicht erst einem Verlag angeboten. Wozu auch? Absagen habe ich in meinem Leben genug abgesahnt. Es würden noch mehr dazu kommen. Also was soll der Scheiß! Ich setze mich gleich in meinen Wagen und knalle mit 300 die Autobahn runter. Mitten durch die Nacht. Techno dröhnt aus den Boxen. Für heute habe ich genug geschrieben. Jetzt wird geträumt.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag   !

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