Sucht oder so ähnlich

Ausgeglichen. Wenn denn das Glas Wein hilft. Wenn denn der Joint hilft. Seelenfrieden. Wenn denn der Sport hilft. Sex. Aber die Sucht steht stets auf der Schwelle. Die Schwelle wird übertreten, erst geht es vielleicht hoch in den Himmel, und dann der Fall ins Tal. Der volle Rausch. Nur noch Rausch. Nur noch Verlangen. Die Gedanken drehen sich um die Droge. Tag und Nacht, selbst im Traum. Gerade wenn man aufhört zu trinken, zu rauchen … Die Träume holen dich ein. Du bist dicht im Traum. Du riechst das Gras, fühlst es, schmeckst es. Auch das Kokain lässt dich nicht so schnell los. Der Alkohol, den man an jeder Ecke kaufen kann, Tag und Nacht, ist sowieso dein ständiger Begleiter. Und wie billig er ist! Und wie billig sich manch einer für ihn verkauft. Verkaufen muss, weil er den Entzug vermeiden will. Heroin. Crack. Todesdrogen. Alkohol auch. Der ein oder andere mag sogar mit Heroin umgehen können. Oder mit Kokain. Mit Dope. Vielleicht einer von Tausend. Der Rausch der Medikamente. Opium. Morphium. Drogen funktionieren, wenn sie „gut“ sind. Du hast die Garantie, den Kick zu bekommen. Den Kick, den du dir wünscht, nach dem du dich sehnst, wonach du dich zerreißt. Es ist der Kick, der dich am Leben hält. Es ist der Kick, der dich am Ende tötet, wenn es schlecht läuft. Wenn du Pech hast, tötet er dich langsam, nimmt dir deine Ehre, nimmt dir dein Talent, deinen Stolz, deine Kraft, deine Liebe zum Leben, deine Ausstrahlung, deine Intelligenz, deine Farbe … Und so viel mehr. Die Droge nimmt dir deine Freunde. Sie raubt, sie besicht, sie foltert. Und am Ende bist du alleine. Du gehst allein in den Tod. Du ziehst dein Ding allein durch. Entweder du bist Alkoholiker oder nicht. Trinkst du jeden Tag ein, zwei Gläser Wein, bist du angeblich einer. Aber du entspannst, bist ausgeglichen, kannst vergessen, und du kannst dich noch klar artikulieren. Keiner merkt es. Du riechst nur ein wenig. Aber wer stört sich schon daran. Ich nicht. Ein Hardcore-Alkoholiker lacht über zwei Gläser Wein. Jedenfalls einer, der noch trinkt. Das reicht ihm nicht. Er braucht mehr, er braucht den totalen Kick. Schnaps. Wodka. Er lacht nicht mehr über zwei Gläser Wein, nicht mal mehr über einen Schluck Wein, wenn er gerade clean ist. Ein Schluck kann sein Tod bedeuten. Alles von vorn. Alles umsonst. Die ganzen Monate, Jahre, Jahrzehnte. Unterschätzung. Leichtsinnigkeit. Ein Schluck ist kein Schluck. Aha. Falle. Heimlich trinken. Aber wenn ich Scheiße baue, besoffen nicht mehr weiß, was ich tue, trinke ich lieber nichts. Wozu auch. Ich weiß ja eh nichts mehr von gestern. Aber die wirklich schönen Abende im Sommer sind doch mit ein paar Gläsern Wein zu genießen. Zu zweit, zu dritt, zu mehr. Ein Grillabend … In der Kneipe das frisch Gezapfte. Warum ist Alkohol eigentlich erlaubt und Cannabis verboten? Jetzt, nach Tausend Jahren, wollen sie es für medizinische Zwecke freigeben. Die Chinesen sind uns fünftausend Jahre voraus. Und nicht nur die! Ehrlich – ihr Politiker seid manchmal so stockbescheuert! Hohl wie ne leere Dose Bier. Haschtote gibt es nicht. Einstiegsdrogen sind Tee, Kaffee, Zigaretten, Alkohol. Das Problem wird zum Problem, wie bei allen Drogen, wenn man ohne sie nicht mehr kann. Nicht schlafen, nicht essen, nicht genießen, nicht lachen … Glibber, glibber … Klar, Cannabis kann psychische Krankheiten auslösen. Tut Alkohol auch. Schön ist es doch, wenn man sich am Wochenende ein paar Joints gönnt. Oder meinetwegen auch nach Feierabend. Ach, macht einfach, was ihr wollt. Ihr seid ja erwachsen. Nur hört auf, kluge Ratschläge zu verteilen, so wie ich. So was nervt total ab.

Gute Nacht   !

Guten Morgen. Es ist Viretl vor neun.

Letzte Nacht hab ich wieder von Udo geträumt. Ständig ziehe ich mit ihm um die Häuser. Wir sitzen in Bars, qualmen Zigarre, trinken was. Quatschen. Betreten das Atlantic. Meistens sind noch andere Freunde, Bandkollegen oder so was, von Udo dabei. Ich muss nach Hamburg! Wir müssen die Erde retten! Jedenfalls ein kleines Stück. Es gibt genug Möglichkeiten – ergreifen wir sie. Die Künstler sind gefragt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.